Nikon D200 & Sony Alpha 100

2. Februar 2018

 

In beiden Kameras ist das selbe "Herz" - der CCD Sensor ICX-483 von Sony - verbaut. Ansonsten sind die beiden recht unterschiedlich: Die Nikon D200 hat einen professionellen Metallbody bekommen, entsprechend groß und mit einer Fülle von Einstellmöglichkeiten ausgestattet, die Sony Alpha 100 ein eher kompaktes Kunststoffgehäuse, bei dem z.B. das hintere Einstellrad fehlt. Doch auch der Sony Body fühlt sich wertig an und liegt gut in der Hand. Im Detail:

 

 

Nikon D200:

 

Wie schon oben geschrieben, wohnt der Sony Sensor hier ganz luxuriös: In einem soliden Magnesiumchassis, welches auch bei den Nachfolgemodellen sowie bei der Fuji S5 Pro mit nur geringen Veränderungen weiter verwendet wurde. Natürlich gibt es für jede wichtige Funktion einen mechanischen Schalter, Schaltwippe oder ein Einstellrad. Mit dem MB-D200 gibt es auch den passenden Batteriegriff/ Hochformatgriff dazu. Mit Griff empfinde ich das Handling als absolut perfekt, die Kamera wird "rund" bzw. quadratisch. Im Gegensatz zu den späteren Modellen nimmt dieser Griff zwei von den originalen EN-EL3 Akkus auf und nicht den EN-EL4 im Sinne eines "Speed Kit", was mir hier aber auch nicht im geringsten fehlt.

 

Meine D200, nachdem ich die Belederung komplett erneuert habe (Link zum Set):

 

 

 

 

 

Ich habe meine D200 erst 2017, also 12 Jahre nach Erscheinen, gekauft und war hin und weg, wie gut diese Kamera auch heutigen Ansprüchen noch gerecht wird! Der Autofokus ist schnell und packt gnadenlos zu, so lange ich nicht die äußersten Messfelder verwende.  Am besten geht natürlich das mittlere Messfeld.

 

Ich kann damit, Verwendung des mittleren oder der umliegenden zentralen Messfelder vorausgesetzt, einwandfrei auch sich schnell bewegende Motive wie Tiere und Sport fotografieren, siehe erstes Bild in der nachstehenden Galerie. Die D200 löst verzögerungsfrei aus, spürbar schneller als die Nachfolgerin D300. Und den Look und die Abbildungsqualität von einem 10 Megapixel CCD Sensor liebe ich ja sowieso :)

 

 


 

 

Ganz toll eignet sich die D200 auch für Studioaufnahmen mit "weichem" Blitzlicht (Softbox/ große Schirme o.ä.). Die Bilder sind  in Schatten und Lichtern perfekt durchgezeichnet. Mit der Blitzsynchronisation von 1/250Sekunde lassen sich auch zappelige Motive gut einfangen.

 


 

 

Natürlich dürfen auch Bilder mit grenzwertiger ISO nicht fehlen, ISO 2000 bei Licht/ Beleuchtung ausschließlich aus Leuchtstofflampen. Hohe ISO Werte sind aber nicht wirklich die Stärke der D200, wobei bei den folgenden Bildern noch eine geradezu unsittlich lange Belichtungszeit von 1/160s verschlechternd hinzukommt. Der Stabi im 70-200 VR-II konnte natürlich nur die Kamerawackler ausgleichen, die Motivbewegung habe ich durch mitführen versucht zu reduzieren. Eine echte fotografische Notsituation halt :) Der Autofokus hat aber auch bei dieser mäßigen Beleuchtung gut gegriffen und zuverlässig verfolgt.

 


 

 

 

Was ich an der Nikon D200 liebe:

 

• Sie ist ein intuitiv zu bedienendes Präzisionswerkzeug. Macht einfach das was man will und braucht, und das immer ganz akkurat. Die Haptik ist perfekt für ermüdungsfreies, flüssiges Arbeiten.

• Den Autofokus im besonderen. Nach meinem Gefühl ist der besser als bei meiner D300 und D90.

• Man kann bis zur höchsten regulären ISO Stufe gehen und noch brauchbare Bilder bekommen. 

• Den Bild-Look mag ich einfach. Im Auto- Weißabgleich Modus stimmt sie die Bilder relativ kühl ab und betont die Blautöne stark. Mir gefällt's :) es lässt sich natürlich im RAW Konverter auch korrigieren.

• Belichtungszeiten Bulb bis 1/8000 Sekunde, Blitzsynchronistation 1/250 Sekunde 

• Die D200 hat im Gegensatz zum Vorgängermodell D100 eine echte Spiegelvorauslösung inkl. mechanischer Schaltung (Drive-Position "Mup")

• Der Stromverbrauch ist marginal. Mit zwei EN-EL3 im Griff fotografiert man ewig.

• Wie bei den nachfolgenden Profi- Nikons lässt der Bildansicht- Zoom auf die Mitteltaste im Steuerkreuz legen

 

 

Woran man merkt, dass man eine Kamera von 2005 in der Hand hat:

 

• Das Display ist altersentsprechend natürlich nicht groß 

• Für schöne Bilder bleibt man lieber bei ISO Werten bis 800, mit leichten Abstrichen geht auch 1600

• Wie die meisten älteren Nikons neigt sie bei strukturlosen Farb- bzw. Helligkeitsverläufen (z.B. wolkenloser Himmel) zu Banding (Farb-/ Helligkeitsabrissen)

• Wie bei allen älteren Nikons löst sich die Belederung auf, wenn der Vorbesitzer schweißige Hände hatte und/ oder die Kamera nicht regelmäßig gereinigt hat. Man bekommt jedoch tatsächlich aus Polen und China noch schöne, perfekt sitzende Belederungs Sets (siehe Links weiter unten). Den Kunststoff Schutz fürs Display übrigens auch. 

 

 


 

 

 

Meine bevorzugten/ bewährten Settings für die Nikon D200:

 

Mode: M oder A, AF: AF-C, Drive: Einzel- oder Serienbild, letzteres lässt sich wunderbar dosieren wenn nur eine Aufnahme gemacht werden soll, Blende bei Tieren/ Sport meistens ganz offen, bei Landschaft je nach erforderlicher Schärfentiefe 8-16, Zeit je nach Motiv (Bewegung) und ISO Lichtabhängig.

 

Menü "Wiedergabe": Infos bei Wiedergabe = Histogramm & Lichter, Bildkontrolle = On, Anzeige im Hochformat = Off, Menü "Kamera": Bildoptimierung = Normal, Farbraum = sRGB, Langzeitbelichtung = On (damit ist die Rauschreduzierung bei- gemeint), Hohe Empfindlichkeit = Norm (damit ist die Rauschreduzierung bei- gemeint), Menü "Bleistift": Priorität bei AF-C = Release, Lock-On = Off, AF Aktivierung = On (AF über AF-On Taste finde ich beknackt), AEL/AFL Taste = Fokusspeicher, Mitteltaste bei Aufnahme = Mittleres AF Feld, bei Wiedergabe = Ausschnitt (Vergrößerung), Einstellräder = Vertauscht, Menü "Schraubenschlüssel": Monitorhelligkeit = 0, Orientierung = On

 

 

 

 

Meine Lieblingsobjektive an der Nikon D200:

 

• das Sigma 70-200mm 1:2,8 EX DG HSM Macro II

• das Nikon AF-S 70-200mm 1:2,8 G VR-II

• das Sigma 17-50mm 1:2,8 EX DC HSM

 

 

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Sony Alpha 100:

 

Bei der Sony wurde der Sensor in ein kompaktes, aber handliches und ergonomisches Kunststoffgehäuse verpackt. Dass die Zielgruppe hier eher die "Hobbyfotografen" waren, merkt man z.B. am fehlenden hinteren Einstellrad (leider!) und auch daran, dass es für die A100 keinen Batteriegriff/ Hochformatgriff gibt, wenn man von dem klobigen, häßlichen Ownuser FBH-S1 absieht, welcher ausser der Auslösung via Kabel in die  Remote Buchse keinerlei Einstellmöglichkeiten bietet. Für meine A100 habe ich einen Drittherstellergriff der Marke Phottix umgebaut, welcher eigentlich für die A300 & A500 gedacht ist. Er dient mir nur zur besseren Handhaltung und verlängerter Akkukapazität, die Bedienelemente und der Auslöser sind ohne Funktion (leider!). Immerhin akzeptiert die A100 mit dem Griff sowohl die originalen NP-FM55- als auch die neueren/ gängigen NP-FM500 Akkus. 

 

 

 

 

 

Im Gegensatz zur D200 werkelt der Autofokus in der A100 sehr gemächlich. Aufnahmen eines schnell auf mich zukommenden Motivs (z.B. Tier) sind damit nicht möglich, da wird bestenfalls das Hinterteil scharf, statt dem Kopf. Bei statischen Motiven arbeitet er aber exakt und treffsicher.

 

Die Alpha 100 arbeitet schon lange bei mir. Mir ist von jeher die außergewöhnliche native Schärfe ihrer Bilder aufgefallen. Nach dem, was ich in Erfahrung bringen konnte, liegt das daran dass in der Alpha 100 nur ein ganz "dünner" Tiefpassfilter verbaut  wurde. Und das, lange bevor das weglassen desselben "in" wurde :)

 

 


 

 

Wie die D200 finde ich auch die A100 sehr gut für Studioaufnahmen geeignet, mit "weichem" Blitzlicht (Softbox/ große Schirme o.ä.). Auch die Bilder von der A100 sind  in Schatten und Lichtern perfekt durchgezeichnet. Allerdings synchronisiert sie mit Blitz nur 1/125 Sekunde - das ist schon etwas mickrig, bzw. beschränkt den Fotografen auch hier auf eher statische Motive  (was für unseren Kater Flashy jedoch kein Problem darstellt - ein männlicher Löwe bewegt sich nur, wenn es sein muss).

 


 

 

Die übliche High-ISO Aufnahme, das Maximum der A100 liegt bei 1600. Wie bei den meisten älteren Kameras lässt sich das ISO-Maximum mit leichten Zugeständnissen durchaus ertragen:

 

(RAW mit ACR Default Werten entwickelt, nur CAs entfernt und Farbrauschen auf ca. 50)


 

 

 

Was ich an der Sony Alpha 100 liebe:

 

• Die native Schärfe der Bilder

• Den authentischen Bild-Look mit der feinen Auflösung und den kräftigen, schön differenzierten Farben

• Den Stabi im Body ("Steady Shot"), inkl. dem mechanischen Schalter am Gehäuse (bei jüngeren Sonys gibt es den Schalter nicht mehr!)

• Das Geräusch des Spiegelschlags :)

• Das für eine Kamera dieses Alters große und kontrastreiche Display

 

• Der Stromverbrauch ist marginal. Mit zwei Akkus im Griff fotografiert man endlos. Da ist die Selbstentladung der Akkus höher :)

 

• Ausserdem sollen die High- und Low- Key Funktionen (ISO Lo 80 und Hi 200) interessant sein, habe ich aber noch gar nicht probiert.

 

 

Woran man merkt, dass man eine Kamera von 2006 sowie eine Einsteigerkamera in der Hand hat:

 

• Kein hinteres Einstellrad, im Modus "M" muss ich zum verstellen der Blende die "+/-" Taste gedrückt halten und am vorderen Rad drehen 

• Kein Batteriegriff mit Einstellmöglichkeiten verfügbar

• Für schöne Bilder bleibt man lieber bei ISO Werten bis 400, mit leichten Abstrichen geht 800 und zur Not auch 1600

• Wegen des trägen Autofokus empfiehlt sich die A100 eher für statische Motive oder zumindest langsame Motivbewegung quer zur Kamera  

• Obwohl die Zahl von 9 AF Messfeldern sowie deren Anordnung für eine Kamera dieses Alters nicht ungewöhnlich sind, gerate ich überdurchschnittlich oft in die Situation, das keines da ist wo ich es brauche. Auch die Auswahl mit dem Steuerkreuz hakelt manchmal

• Wie auch bei den anderen älteren Sony Modellen bin ich nicht immer einer Meinung mit der Belichtungsmessung/ der automatischen Belichtungssteuerung. Die A100 verwende ich daher fast ausschließlich im Modus "M"

 


 

 

 

Meine bevorzugten/ bewährten Settings für die Sony Alpha 100:

 

Mode: M, AF: AF-C, Drive: Einzelbild, Blende bei Tieren/ Sport meistens ganz offen, bei Landschaft je nach erforderlicher Schärfentiefe 8-11, Zeit je nach Motiv (Bewegung) und ISO Lichtabhängig.

 

Menü "Kamera": Sofortwiedergabe = 5s, Rauschverminderung = an, Eye Start AF = aus, Menü Zahnrad: Priorität = Auslöser, Einstellrad = Verschlusszeit, Aufnahmeanzeige = Automatisch drehen, Wiedergabeanzeige = Manuell Drehen

 

 

 

 

Meine Lieblingsobjektive an der Sony Alpha 100:

 

• das Sigma 70-200mm 1:2,8 EX DG HSM Macro II

• das Tamron SP 70-200mm F/2,8 USD

• das Tamron SP 10-24mm Di-II

 

 

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