Canon EOS 1D Mark-II, 1Ds Mark-ii und 1D Mark-II N

Canon 1D Mark-II

 

Das Urgestein aller Action Kameras. Die Kamera mit dem - nahezu - unfehlbaren Autofokus. Die Kamera, die auch in den halbautomatischen Belichtungsmodi scheinbar immer genau weiß auf welchen Bildbestandteil es mir ankommt und den dann auch korrekt belichtet. Das Arbeitstier. Man stellt sie sich am Morgen eines Arbeitstages passend ein und fotografiert einfach. Bildkontrolle während dem Shooten überflüssig. Abends auf dem PC Monitor sieht man, dass 98% der Bilder passen. 

 

Der C-MOS Sensor im Canon-proprietären APS-H Format (Cropfaktor 1,3) misst 28,7 x 19,1mm und beherbergt 8,2 Megapixel, mit 8,18 µm gehören sie zu den Größten von allen Kameras die ich habe. Dementsprechend knackig schauen die Bilder aus. Die Wiedergabe von Kontrasten und Farben mag ich sehr gerne, die Bilde sind sehr fein und dezent und lassen viel Spielraum zur eigenen Interpretation der RAW Dateien. Besonders die Farben gelingen auch bei unschönem Licht oder Mischlicht in der Regel noch recht gut und natürlich.

 

Das Handling ist genial, wenn man sich erstmal an die drollige Zweihand-/ Dreifinger- Bedienung gewöhnt hat (meistens halten zwei Finger der linken Hand je einen Button gleichzeitig, während man mit der rechten Hand eines der Einstellräder betätigt. Dafür brauche ich ins Menü nur zum formatieren der Speicherkarte, sonst eigentlich nie). In der Hand liegt sie wie angegossen, egal ob mit kleinen, großen oder riesigen Objektiven. Scharfstellen und Auslösen geht blitzschnell. Die AF- Messfelder werden nach drücken des Buttons rechts oben mit den Einstellrädern angewählt, einen Joystick hat die II-er Serie noch nicht.  Viele viele Arbeitstage habe ich die 1D Mark-II inkl. 2,8/70-200er für 12, 14 oder mehr Stunden lang fast ununterbrochen im Anschlag gehabt, ohne gravierende Ermüdungserscheinungen oder Nervfaktoren(*) 

 

 


 

 

Mit Pferden als großen Motiven mit dementsprechender Motivdistanz ist alles super easy. Aber wie schaut es mit den fiesen kleinen und schnellen Motiven aus? Die sind für eine formatfüllende Aufnahme viel näher dran, die Linsen im Objektiv müssen zu Scharfstellung einen viel größeren Weg zurücklegen und der Schärfebereich ist bei gleicher Blende viel geringer. Zwei Beispiele mit Blende 2,8:

 


 

 

Der Härtetest, könnte man auch als Kameraquälerei bezeichnen: Standard Reithalle 20x40m, der dunkelste Abend des Jahres zur Wintersonnenwende, die Beleuchtung besteht aus ganzen zehn alten HQI Funzeln. Bei Blende 2,8, 1/50 Sekunde und maximaler ISO (Hi 1 = 3200) sind die Bilder immer noch gut eine Blendenstufe unterbelichtet. Die Helligkeit in der Halle entspricht also in etwa dem Lichtwert (Exposure Value) 3 und das auch nur direkt in den Lichtkegeln der Lampen. Die 1D-II hat trotzdem korrekt fokussiert und ziemlich gut das bewegte Motiv verfolgt.

 

 

 

(*) Zwei "Nervfaktoren" gibt es schon bei der 1D-II: Zum einen scheint es keine wirkliche "Auslösepriorität im Ai Servo Modus" zu geben, auch wenn selbige im Menü eingestellt ist. In Situationen, wo die Kamera keine Schärfe findet (was zugegeben sehr, sehr selten vorkommt) löst sie nicht- oder sehr zeitverzögert aus. Das ist kein Witz, ich habe zwei 1D-II und beide machen das. Selten aber ja. Zum zweiten scheint es bei den alten Canonen eine Art Gesetz zu geben - der Verschluss geht entweder vor 30-40k Auslösungen kaputt oder, wenn er diese Marke geknackt hat, hält er nahezu ewig. Seit ich das weiß, suche ich nach Kameras mit 50-60k Auslösungen und nie wieder mit unter 40k. Nach zwei Verschlusswechseln bei der II-er Reihe lernt man dazu. 

 


 

Canon 1D Mark-II-N

 

Für die "N" gilt eigentlich das oben gesagte. Sie unterscheidet sich von der Mark-II "Classic" hauptsächlich durch das deutlich größere Display und den größeren Pufferspeicher. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sie im Hinblick auf Kontraste und Farben etwas deftiger/ knalliger abgestimmt ist und nicht so fein wie die II ohne N, aber da kann ich mich auch täuschen.

 

 


 

 

 

Canon 1Ds Mark-II

 

Das kleine "s" steht für den in der Kamera verbauten Vollformat Sensor mit 16 Megapixeln. Er bietet für eine 2004er Kamera erstaunlich viel Dynamik und eine faszinierende Durchzeichnung vor allem in den Schatten. Die Pixel sind mit 7,2 µm kleiner als bei der 1D Mark-II. Die 1Ds-II ist in jeder Hinsicht genauso schnell (ausser bei Serienbildern, die ich nicht brauche) wie die APS-H Versionen. Die 1Ds Mark-II ist eigentlich für alle Einsatzzwecke von Landschaft bis Action perfekt einsetzbar, solange man mit ISO bis 1600 auskommt und kein Live View benötigt.

 

Auf eines muss man bei der 1Ds achten: Der Spiegelschlag ist heftig! Bei (Landschafts-) Stativaufnahmen im kritischen Bereich zwischen 1/2 und 1/50 Sekunde mit Teleobjektiv verliert man einen Großteil der Schärfe/ Auflösung, wenn man ohne Spiegelvorauslösung arbeitet, selbst mit einem guten schweren Stativ und Kopf. 

 



 

 

Was ich an der Canon 1D/s Mark-II Reihe liebe:

 

• Ein perfektes, unkompliziertes und universelles Werkzeug. Macht einfach das was man will und braucht, und das immer gut. Arbeitstier, ist geradezu gierig nach Arbeit. Die Haptik ist perfekt für ermüdungsfreies, flüssiges Arbeiten.

• Den Autofokus im besonderen. Die II-er Reihe bietet noch keine Möglichkeit, die Fokuslage im Menü einzustellen. Habe ich bisher auch noch nie(!) gebraucht. Nicht mit drei verschiedenen 2,8/70-200ern, nicht mit dem 4/600L und nicht einmal mit dem 1,8/200L. Die Trefferquote bei schnellen kleinen Tieren ist überdurchschnittlich.

• Man kann wirklich bis zur höchsten regulären ISO Stufe gehen und noch brauchbare Bilder bekommen. 

• Zwei Speicherkartenfächer, man kann CF- und SD-Karten verwenden, mit 16Gb Karten kommt man weit, bereits ab 50 MB/s ist die Welt in Ordnung.

• Die Belederung ist angenehm und griffig, sie löst sich nicht irgendwann auf wie z.B. bei den älteren Nikons

 

 

Woran man merkt, dass man eine Kamera von 2004 (2006 bei der N) in der Hand hat:

 

• Die Akkus sind monströs und halten trotzdem nur 2-3 Stunden im Dauerbetrieb. Das liegt zum Teil an dem rund 3 Ampère ziehenden Motor, der den Verschluß aufzieht. Ersatzakkus von Patona leisten mehr als die Originalen.

• Das Display ist winzig (2") und nicht sonderlich stark in Auflösung und Kontrast. Man sieht im Grunde nur, ob das Motiv im Bild ist oder nicht, alles weitere dann zu hause. Das Display der "N" hat 2,5", ist sonst aber auch nicht viel besser. 

• Wenn man zwischen neueren Kameras und den II-ern wechselt, vermisst man vorübergehend die Joysticks zur Vorauswahl der AF Felder.

• Wie bei allen Canonen vor der 1Dx kann man in der automatisch nach der Aufnahme angezeigten Bildvorschau nicht zoomen oder löschen, man muss erst einmal den Wiedergabe Button drücken.

• Das löschen einzelner Bilder ist etwas umständlich, aber als wirklich fieses Feature gibt es die Möglichkeit, in der Hektik auf "Alle" zu kommen...

 

 

Meine bevorzugten/ bewährten Settings für die 1D MarkII-er Reihe:

 

Mode: M oder Av, AF: Ai-Servo, Drive: Einzelbild, Blende bei Tieren/ Sport meistens ganz offen, bei Landschaft je nach erforderlicher Schärfentiefe 8-16, Zeit je nach Motiv (Bewegung) und ISO Lichtabhängig.

 

Menü "Kamera": Rückschau an, "Geräuschreduzierung" ( = Rauschreduzierung!) aus, ISO-Erweiterung an

Menü Wiedergabe: Überbelichtungswarnung = an, AF-Punkte anzeigen = an, Histogramm = Helligkeit

Menü Schraubenschlüssel & Hammer 2: LCD Helligkeit = max.

Menü Individualfunktionen: C.Fn 04 = 2 AF/AF-speicher, keine AE Speicherung; C.Fn 10 Af-Messfeldbeleuchtung = 0 Ein; C.Fn 13 Anzahl AF Messfelder = 0 45/ mittiges Messfeld; C.FN 16 Safety Shift = 0 Ausgeschaltet; C.Fn 17 = 2 autom. Ausweitung max. 13 (außer bei kleinen Motivdetails); C.Fn 20 Ai Servo Empfindlichkeit = 4 sehr schnell; C.Fn 21 Ai Servo Auslösepriorität = 1 ein; 

Menü Persönliche Funktionen: Werkseinstellung mangels PC mit Windows XP, da ist aber nichts für mich relevantes.

 

 

 

Meine Lieblingsobjektive an der 1D Mark-II (in der Reihenfolge):

 

• das Canon EF 70-200mm 1:2,8 L

• das Sigma 120-300mm 1:2,8 'Sport'

• mit 1,4fach Extender auch das Canon EF 70-200mm 1:2,8 L IS-II

 

Meine Lieblingsobjektive an der 1D Mark-II-N:

 

• das Canon EF 70-200mm 1:2,8 L

• das Sigma 120-300mm 1:2,8 'Sport'

 

Meine Lieblingsobjektive an der 1Ds Mark-II:

 

• das Canon EF 70-200mm 1:2,8 L

• das Canon EF 200mm 1:1,8 L

• das Canon EF 17-40mm 1:4,0 L

• das Walimex/ Samyang 14mm 1:2,8

• das Canon EF 50mm 1:1,8 II

 

 

 

 

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