Canon EOS 10D

Die Canon EOS 10D, erschienen 2003, mit stolzen mit 6,3 Megapixeln auf dem 22,2 x 14,8 Millimeter CCD Sensor im Canon eigenen APS-C Format mit 1,6 fachem Cropfaktor.



Aktuell eine "UHU" Kamera, zu bekommen für unter hundert bzw. um die hundert Euro. Ich hatte das Glück, ein Exemplar zu erhaschen, was aussieht und sich anfühlt, als wäre es gerade neu der Fabrik entsprungen, siehe Bilder oben. Den original Hochformatgriff und einige 1-2 GB Speicherkarten :) inklusive. Nur Akkus waren keine dabei, aber die gibt es nach wie vor gut und günstig von Drittherstellern.

 

In den Händen eines guten, kreativen Portraitfotografen ist die 10D bekanntermaßen ein geniales Werkzeug, man denke an ... oder an .... Was aber leistet sie, wenn sie von einem zwar vielseitigen und einfallsreichen, aber mittelmäßig talentierten Fotografen, wie z.B. ich, verwendet wird?  Ich habe sie einfach mal in meine typischen Alltagssituationen mitgenommen, wie man vielleicht weiß, gehören Menschenportraits da eher nicht dazu. Zuerst natürlich die üblichen Reiterbilder, mit dem Canon 2,8/70-200L ohne IS. Und damit es nicht zu einfach wird, auch die übliche Situation, Reithalle im Winterhalbjahr mit spärlichem Licht. Blende war ganz offen, ISO bei 800.

 

Der Autofokus hat dabei ganz erstaunliches geleistet, er hatte keine Probleme damit, dem sich teilweise recht flott bewegendem Motiv zu folgen. Auch das Gegenlicht darf man nicht außer acht lassen, da tut sich manche aktuelle Kamera nicht so ganz leicht. Die wenigen auswählbaren Felder waren bei dem großen Motiv und der großen Motivdistanz keine Einschränkung, da reicht das mittlere Feld völlig aus. Der Fokus saß auf fast allen Bildern einwandfrei.

 

Zugegeben sind die Bilder nicht das schärfste was es gibt, aber wenn man die hohe Luftfeuchtigkeit/ den Dunst in der Halle berücksichtigt und die etwas zu lange Belichtungszeit (man erkennt teilweise einen leichten Mitziehereffekt), dann geht das schon in Ordnung. Es ist ja weder eine Sport- noch eine Low-Light- Kamera. Für die zweithöchste reguläre ISO Stufe finde ich auch die Bildqualität recht gut, vor allem wenn man bedenkt, dass ich versehentlich in JPG fotografiert habe und trotzdem die Tiefen nachträglich noch etwas hochgezogen habe. Die Farben werden kräftig und schön dargestellt und entsprechen dem, was man auch mit dem Auge gesehen hat. Also, ein fieser erster Versuch mit respektablem Ergebnis.

 

 


 

 

Als nächstes habe ich mal geschaut, ob man mit deiner 6,3 Megapixel Kamera vielleicht auch Landschaftsbilder machen kann. An einem total trüben, eiskalten Tag mitten im Winter bin ich losgezogen und habe mein Glück an der Mangfall probiert. Wieder mit dem 70-200L, diesmal mit Stativ. Ich hab mir Mühe gegeben, aber mehr konnte man bei dem Licht bzw. Un-Licht nicht herausholen.

 


 

 

An einem anderen Wintertag, mit etwas mehr, wenngleich nicht wirklich schönerem Licht, und leider schon matschigem Schnee, habe ich die 10D dann noch in den Wildpark Blindham ausgeführt. Dabei hat mir sogar der weiße Damhirsch Modell gestanden, zwar schmutzig und teilweise von hinten, aber immerhin. Auch hier eine für mich typische Situation, Gegenlicht mit der Notwendigkeit, in der Nachbearbeitung die Schatten aufzuhellen. Da hätte ich jetzt mit einer anderen Kamera auch nichts besseres hinbekommen.

 


 

 

Natürlich darf ein Test mit meinen kleinen Lieblings-Models nicht fehlen. Hier habe ich, um näher ran zu kommen, statt des 70-200mm 1:2,8 L, das Sigma EX DG 70-200mm 1:2,8 II HSM Macro verwendet. Mit dem Sigma stieg erwartungsgemäß die durch Fehlfokus bedingte Ausschussquote leicht an, aber noch längst kein Grund zur Klage. Im Vergleich zu aktuellen dreistelligen Canonen immer noch besser.

 


 

Ich sehe schon, als nächstes muss ich sie verwenden, wenn mal nicht eine kilometerdicke "Low-Stratus" Wolkendecke über dem Raum München liegt. Dieses ultradiffuse Licht kommt zwar den feinen Details zugute, aber ich glaube, dass sie mit stärkeren Kontrasten auch noch recht gut zurechtkommen würde.

 

 

 

 

Was mir an der 10D sehr gut gefällt:

 

 Sie liegt, mit dem Batteriegriff, sehr gut in der Hand, sehr angenehm, das Handling ist in Quer- und Hochformat identisch. Irgendwie hält sie sich besser/ angenehmer als eine neuere EOS 7D, aber das mag vielleicht nur für mich gelten. Ich finde, die Haptik der 10D geht mehr in Richtung 1D, was ich sehr begrüße. Mit dem Hochformatgriff ist sie nahezu quadratisch, 151mm breit und 152mm hoch (1D Mark-II/ III/ IV: 154mm breit und 160mm hoch). Alle wichtigen Bedienelemente sind gut erreichbar ohne umzugreifen (Die AF Felder werden mangels Joystick durch drücken des Buttons rechts oben und anschließendes drehen der Einstellräder ausgewählt)

• Die Bilder sind, typisch für die alten DSLRs mit wenigen Megapixeln, knackig und scharf (anständiges Glas, passende Lichtverhältnisse und ordentliches Arbeiten vorausgesetzt). Die Pixel haben eine stolze Größe von 7,4 µm! 

• Die Auslösung erfolgt gefühlt völlig verzögerungsfrei, man muss nicht, wie bei vielen anderen älteren Modellen, bereits eine Weile vor dem richtigen Moment abdrücken

• Der Akkuverbrauch ist vernachlässigbar, mit den zwei Akkus im Griff hätte ich trotz der Kälte ewig weitermachen können

• Der Sucher ist nicht riesig, aber groß genug, sowie schön hell und klar

 

 

Woran man merkt, dass man eine 14 Jahre alte Kamera in der Hand hat:

 

• Das Betrachten der Resultate auf dem Kameradisplay ist mühsam und erfordert Geduld. Es wird zwar unmittelbar nach der Aufnahme gleich das Bild angezeigt, aber typisch ältere Canon kann man dieses erste Vorschaubild weder vergrößern noch löschen. Man muss also erst auf den Wiedergabe Button drücken, dann erscheint eine "Daten werden bearbeitet" Schrift auf dem Display, und wenn man den kurzen Satz ca. fünf mal vor- und rückwärts gelesen hat, taucht das Bild auf. Interessanterweise wird die Schrift auch angezeigt, wenn man nur JPGs aufnimmt. Wenn das Vorschaubild dann da ist, kann man natürlich reinzoomen, bis man dank des winzigen Displays nicht mehr weiß, in welchem Teils des Bildes man gerade unterwegs ist. Um das vergrößerte Bild zu scrollen, muss man zwischen horizontal und vertikal umschalten. Das ist bei alten Digitalkameras oft so, aber man muss sich (wieder) dran gewöhnen.

 

 

Ich schalte übrigens die Funktion, mit der Hochformatbilder bei der Wiedergabe gedreht werden, grundsätzlich ab. So nutze ich wenigstens die ganze Fläche des winzigen 1,8" Displays.

 


 

 

Meine Lieblingsobjektive an der Canon EOS 10D sind:

 

• Das Canon EF 70-200mm 1:2,8 L (ohne IS)

• Das Canon EF 50mm 1:1,8 II

 

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