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FOTOS VOR DIEBSTAHL SCHÜTZEN - EIN PAAR GEDANKEN DAZU

 

 

Grundsätzlich denke ich mir "Wenn meine Fotos geklaut werden, können sie so schlecht nicht sein". Oft sind die Fotos allerdings durch richtig harte Arbeit entstanden. Z.B. stand man tagelang in einer staubigen, zugigen Reitarena, und zwar lückenlos von vor Sonnenaufgang bis spät in die Nacht hinein. Man hat sich die größte Mühe gegeben, JEDE Pferd- Reiter- Kombination in den schönsten Momenten ihres Auftritts auf ästhetischen Bildern festzuhalten, sprich, man hat mehrere hundert Starts am Tag mental mitgeritten. Man hat für den kompletten Zeitraum seinen eigenen Biorhythmus dem Zeitplan der Show unterstellt. An den Tagen danach hat man tausende von Fotos gesichtet, sortiert und in den Onlineshop gepackt. Und DANN findet man plötzlich eines oder mehrere seiner mühsam erstellten Werke auf Facebook, Instagram und Snapchat und stellt fest, dass das/ die betreffenden Foto/s gar nicht gekauft wurden, sondern unerlaubt heruntergeladen oder gescreenshotet wurden. 

 

Das ist dann der Moment in dem man überlegt, wohin man denn schon wieder die verdammte Schrotflinte verlegt hat. Da man die Flinte nicht zeitnah findet, beruhigt man sich irgendwann und überlegt, ob man nicht durch verbesserte Präventivmaßnahmen dem Fotodiebstahl vorbeugen kann. Denn eigentlich will man sich ja gar nicht streiten, sondern das Leben und die Arbeit genießen.

 

Und genau an dieser Stelle haben meine Gedanken lange gekreist. Denn die üblichen Watermarks "Copyright by Fotograf-X", "Fotos sind geschützt", "Download ist illegal", "Fotodiebstahl steht unter Todesstrafe" oder was auch immer unseren kreativen Köpfen entspringt, egal ob klein oder formatfüllend auf's Bild gebracht - alles hat den selben Nachteil: Es funktioniert nur aus dem Blickwinkel des Urhebers! Denn mal ganz ehrlich, wenn ich ein Foto auf jemandes Homepage/ Facebookseite/ whatever sehe, und dieses Foto trägt einen wie auch immer gearteten Copyright Vermerk, dann assoziiere ich damit doch fast automatisch, dass das Foto demjenigen gehört, auf dessen Seite es zu sehen ist, und er es - verständlicherweise - gegen Diebstahl schützen möchte. Es trägt ganz offensichtlich den vermeintlichen Diebstahlschutz, aber nichts weist darauf hin, dass das Foto ja bereits gestohlen worden ist. Wir leben in einer Zeit, in der die "Average Time on Site", also die durchschnittliche Verweildauer auf einer Webseite, oft nur wenige Sekunden beträgt. Da erzählt mir doch keiner, dass beim kurzen betrachten von Fotos irgendwelche urheberrechtlichen Zusammenhänge ergründet werden. 

 

Also, so lautet meine Schlußfolgerung, muss das Diebesgut sich auch unmittelbar als solches präsentieren. Ich habe das wie folgt gelöst: Auf meinen Vorschaufotos im Shop steht nun: "Wenn dieses Foto irgendwo anderes auftaucht als im Online Shop von Andreas Krappweis, dann ist es gestohlen". Gegebenenfalls mehrsprachig. Ich denke, dadurch stellt sich der Sachverhalt intuitiv, ohne weiteres Überlegen dar.  Jedenfalls habe ich seitdem keines meiner Fotos mehr an unrechtmäßiger Stelle aufgefunden.

 

 


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